Erfolg beim Certamen Olympicum 2024 – Eine Reise nach Salzburg

Am Dienstag, 23. April durfte ich, Dominik (7A), nach meinem Landessieg in Linz zum Certamen Olympicum Latinum et Graecum Austriae, zur österreichischen Bundesolympiade in Latein und Griechisch, nach Salzburg reisen. Gemeinsam mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Österreich waren wir, die oberösterreichische Delegation, im historischen Stift St. Peter, dem ältesten durchgehend bestehenden Kloster der Benediktinerkongregation Europas, gleich neben Dom und Residenzplatz und im Schatten des Festungsberges, untergebracht.

Neben einem reichhaltigen Rahmenprogramm in und um Salzburg, im Zuge dessen wir etwa durch die alten Gänge des Klosters St. Peter und unter dem Domplatz auf dem Fundament einer römischen Villa wandelten oder die Red Bull Arena besichtigten, bot man uns auch fünf Übersetzungseinheiten, in denen verschiedenste Texte gemäß dem Motto „2800 Jahre Olympische Spiele“ behandelt wurden. Von Vergil über Properz und Ovid bis Seneca und Martial gewährten eine Reihe von Autoren – passend zu unserem „Certamen“ – Einblicke in die Geschehnisse bei antiken und späteren Wettbewerben.

Der Donnerstag markierte nun den Tag der Klausur. Zu übersetzen und interpretieren war in Latein eine Episode aus dem Epos "Punica" des Silius Italicus, eines Dichters des 1. Jahrhunderts n. Christus. In jener lässt der große Scipio Africanus Leichenspiele zu Ehren seines im Kampf gefallenen Vaters veranstalten, im Rahmen derer es zu höchst unsportlichem Verhalten bei einem Wettlauf kommt. Die kluge Sentenz „Satis est huic esse priori, huic sperare sat est fieri se posse priorem.“ (Silius Italicus, Punica 492–493) – „Dem einen genügt es Erster zu sein, dem anderen die Hoffnung, noch Erster werden zu können.“, welche die jeden Wettkämpfer bestimmende Hoffnung und den Willen zum Sieg einfängt und hiermit noch ewig Gültigkeit beanspruchen wird, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Tags darauf bei der Siegerehrung war die Freude groß, als ich für den 2. Platz in Latein Langform prämiert wurde. In Gedanken an die Unmengen interessanter Gespräche, Texte und Bekanntschaften sowie zahlreicher heiterer Erlebnisse, trat ich daraufhin die Heimreise an.

Dominik Wagner